Seit 1998 wird ein erhöhter Verwurf an den Schlachtlinien festgestellt, als Folge von Entzündungen der Luftsäcke. Bei einigen augenscheinlich gesunden Herden, werden Verwurfsraten von bis zu 20% festgestellt. Die Ursache scheint eine ‘neue’ Bakterie zu sein, welche Ornithobacterium rhinotracheale genannt wird. Das Krankheitsbild wird auch ORT genannt, wobei die Küken mit der erwähnten Erkrankung auch als “Käse Küken” bekannt sind.

Luftsackentzündung wegen ORT (GvP)
Luftsackentzündung wegen ORT (foto: GvP)

Die Krankheiserreger
Ornithobacterium rhinotracheale (ORT) ist eine Bakterie, die zum ersten Mal ursprünglich in Südafrika festgestellt wurde. Inzwischen kommt diese Bakterie in einem grossen Teil der Welt vor. Vor allem in Ländern mit einem feuchten, kühlen Klima kann ORT Probleme verursachen. ORT scheint kein selbständiger Krankheitserreger zu sein, erzeugt jedoch eine Art Kettenreaktion von anderen Krankheitserregern, die zu einem schlechten Stallklima führen. Untersuchungen haben ergeben, das diese Bakterie inzwischen resistent gegenüber den meisten gängigen Antibiotikas ist.

Der Krankheitsverlauf
Bei einer Infektion entsteht eine Entzündung der Lungen und der Luftsäcke. Wobei in den Luftsäcken eine trübe Flüssigkeit entsteht, die später trocknet wie eine Art ‘Käse’. Nach einiger Zeit wird dieser “Käse” durch das Immunsystem des Broilers zerstört und die Luftsäcke wieder sauber. ORT-Infektionen haben einen unberechenbaren Verlauf. Manchmal verläuft die Entstehung des ‘Käses’ recht schnell und wird auch schnell wieder zerstört. In anderen Fällen kann dieser Prozess sehr langsam verlaufen. Wenn die Masthühner in dieser Periode der Entzündung der Luftsäcke geschlachtet werden, kann dies zu einem hohen Verwurf wegen Polyserositis führen.

Der Krankheit vorbeugen
ORT-Infektionen kommen in den letzten Jahren schon viel weniger vor, auch weil die Risikofaktoren ivermindert wurden. Geflügelhalter haben in einem besseren Stallklima investiert, und im allgemeinen wird auch ein solides Impfprogramm gefolgt, um Virusinfektionen der Atemwege zu verhindern. Auch andere Immunsystem störende Begleiterkrankungen scheinen weniger aufzutreten. Ausserdem hat die nVWA das Inspektionsprotokoll für den Schlachtprozess im Jahr 2010 endlich angepasst, wodurch weniger Verwurf auf ORT stattfindet. Schleimbildung in den Luftwegen kann durch das rechtzitige Einsetzen von bestimmten Zusatzstoffen reduziert werden.

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